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Lokale Strategien gegen die Ressourcenausbeutung im Amazonasgebiet
Datum: 19. Oktober 2015
Uhrzeit: 19:00 Uhr
Ort: 53119 Bonn
Veranstalter: Klima Bündnis
Aktivität: Disskussion
Absender: Engagement Global

Ecuador ist eines der ärmsten und gleichzeitig eines der reichsten Länder in Südamerika:
Nach dem Bruttoinlandsprodukt steht es an vorletzter Stelle und das Risiko unter Katastrophen zu leiden, ist hoch. Pluspunkte sind eine enorme kulturelle und biologische Vielfalt sowie der Reichtum an fossilen Ressourcen:
Der größte Exportschlager ist Erdöl. Alleine 2013 betrug der Anteil der Erdölexporte 31 Prozent an den Staatseinnahmen.

Die ersten Ölfelder wurden im Norden von Ecuador 1967 vom US-amerikanischen Erdölunternehmen Texaco – heute Chevron – entdeckt. Dies führte zu einem Erdöl-Boom, der die Region bis zum heutigen Tag veränderte:
Zahlreiche Straßen, Pipelines und Ölanlagen wurden gebaut. Während der gesamten Erdölförderungen wurden Milliarden Liter von giftigen und unbehandelten Abfällen, Gas sowie Rohöl freigesetzt.

Die Menschen in der Region setzten sich zur Wehr und gründeten die Frente de Defensa de la Amazonía (Koalition zur Verteidigung Amazoniens, FDA) – ein Zusammenschluss von 30.000 EinwohnerInnen – Indigene und zugewanderte Siedler. Sie verklagten den Konzern und nach vielen Prozessjahren wurde Chevron zu einer Schadensersatzzahlung von 9 Milliarden Dollar verurteilt. Die Zahlung steht bis heute aus.

Carmen Aguilar war die erste Frau, die zur Präsidentin der Frente gewählt wurde und ist heute im Vorstand der Organisation. Seit den 1980er Jahren ist sie aktiv in der indigenen Bewegung in der Provinz Sucumbíos und hat sich vor allem für die Rechte der indigenen Frauen eingesetzt. Sie wird uns über die Situation in der Region berichten und die Strategien der dort lebenden Menschen aufzeigen.

Im Anschluss an den Bericht von Carmen Aguilar, möchten wir mit Ihnen und Euch Alternativen zum Extraktivismus diskutieren und anhand weitere Beispiele vorstellen, wie sich auch an anderen Orten die lokale Bevölkerung gegen die Zerstörung ihres Lebensraums einsetzt.

Angenda

19:00 Uhr | Beginn
Willkommen und kurzer Überblick zur Situation in Ecuador Silke Lunnebach,
Klima-Bündnis und Philip Gondecki, Institut für Ökologie und Aktions-Ethnologie (INFOE e.V.)
19:20 Uhr | Vortrag
Lokale Strategie und Ansätze gegen die Folgen der Erdölförderung
Carmen Aguilar, Frente de Defensa de la Amazonía, Ecuador
20:00 Uhr | Disskussion
Nachfragen und Diskussion mit dem Publikum
20:45 Uhr | Ende
Offizielles Ende der Veranstaltung
Möglichkeit zum informellen Austausch

Zielgruppe

Interessierte Bürgerinnen und Bürger

Ort der Veranstaltung

Café La Victoria

Bornheimer Straße 57

53119 Bonn

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