W3 – Werkstatt für internationale Kultur und Politik e.V.

Die W3 – Werkstatt für internationale Kultur und Politik e.V. ist ein Bildungs- und Kulturzentrum für politische Kultur. Die Idee: Das interkulturelle Zusammenleben in der Stadt zu stärken, einen Ort für Ideen, Begegnungen und Vielfalt zu bieten und mit Veranstaltungen zu entwicklungs- und friedenspolitischen Themen zur kritischen Debatte aufzurufen.

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Projektsteckbrief
Titel: Entwicklungspolitik im Blick: Fokus Europa
Land: Deutschland
Durchführung in: Hamburg
Geförderte Organisation: W3 - Werkstatt für internationale Kultur und Politik e.V.

In welche Richtung müsste sich Europa entwickeln, damit globale Entwicklungsziele erreicht werden? Drei Felder sollen hier genauer betrachtet werden: aktuelle Entwicklungen innerhalb der EU selbst unter anderem bezüglich Menschenrechten und Nachhaltigkeit, Widersprüche verschiedener EU-Politikfelder zu Entwicklungszielen sowie Chancen einer zivilgesellschaftlichen Vernetzung von Migrantinnenorganisationen, Umweltverbänden und entwicklungspolitischen Akteurinnen und Akteuren.

Beim Thema "Entwicklung" richtet sich der Blick oft auf die sogenannten "Entwicklungsländer". Ausgangspunkt unseres Projekts ist aber, eine andere Perspektive einzunehmen und "Entwicklungsbedarf" ein Mal weniger im so genannten "Globalen Süden" zu diagnostizieren. Vielmehr fragen wir: Welche Entwicklung müsste und sollte eben hier in Europa stattfinden, um die formulierten globalen Entwicklungsziele (MDGs und Post-2015-Agenda) tatsächlich erreichbar zu machen. In Form einer mehrteiligen Veranstaltungsreihe wollen wir nach einem Auftakt, bei dem Verständnisse von "Entwicklung" reflektiert werden, vor allem drei Problemfelder in den Blick nehmen:

  1. In Bezug auf Menschenrechtssituation, Umwelt- und Sozialstandards oder Zugang zu Bildung ist in einigen Ländern der EU ein Negativtrend zu beobachten, den es näher zu beleuchten gilt. Hier ist die Frage zentral: Ist Europa selbst ein Entwicklungsland?
  2. Die im Rahmen der unterschiedlichen Politikfelder der EU und ihrer Mitgliedsländer umgesetzten Maßnahmen konterkarieren die formulierten globalen Entwicklungsziele teilweise . Als Beispiele sind Wirtschafts-, Handels- und Agrarpolitik zu nennen, die die Erreichung bestimmter Ziele blockieren oder sogar gegenläufige Effekte erzielen. Hier sollen Widersprüche analysiert und die Notwendigkeit einer Kohärenz zwischen verschiedenen Politikfeldern herausgearbeitet werden.
  3. Nachhaltigkeit, entwicklungspolitische Bildungsarbeit und Interkultur werden bisher nur selten zusammengedacht. Noch seltener findet z.B. ein Austausch oder gar Kooperationen von entwicklungspolitischen Akteuren, Umweltverbänden und Migrant_innenselbstorganisationen statt. Wir wollen der Frage nachgehen, welche Verständnisse, Kompetenzen und Handlungspraktiken von Menschen mit unterschiedlichen kulturellen Hintergründen hier vor Ort existieren und wie gemeinsame lokale und globale Einflussnahme möglich ist.

Den Abschluss bildet eine Fachtagung beziehungsweise ein Open Space zur nachhaltigen Involvierung zivilgesellschaftlicher Akteurinnen und Aktuere hier in Europa für einen globalen (institutionellen) Wandel.